Actibump: die Technik gegen Raser im Straßenverkehr

Actibump ist eine interessante Technik gegen Raser

Die neue, interessante Technik Actibump soll Raser ausbremsen. Die Diskussion über den Umgang mit Raserei ist eine alte und trotzdem ist sie mehr als tagesaktuell. In Politik und Gesellschaft wird immer wieder kontrovers darüber gestritten, wie man Verkehrsregeln durchsetzen sollte und welche Strafen gerecht und verhältnismäßig sind. Die Debatte über die Höhe von Bußgeldern, Verteilung von Punkten in Flensburg oder sogar Fahrverbote für Raser wird regelmäßig lebhaft geführt. Um Raserei im Vorhinein zu vermeiden, werden darüber hinaus auch viele bauliche Maßnahmen getroffen, um die Geschwindigkeit (insbesondere in Ortschaften) zu reduzieren.

Die bekannteste bauliche Maßnahme sind die Tempo-30-Schwellen. Die meisten Autofahrer regen sich leidenschaftlich über diese Vorrichtungen auf, da man ständig bremsen muss, um über diese Schwellen schadensfrei zu fahren. Dieses ständige Bremsen und Beschleunigen nervt die Autofahrer, hilft oft aber auch dabei, dass man nicht unbemerkt immer weiter beschleunigt. Problematisch daran ist, dass dieses System Radfahrer, Rettungskräfte und auch die Autofahrer betrifft, die sich an die Tempolimits halten.

Das “Actibump-System“ gegen Raser

Daher setzt man in der südhessischen Stadt Hanau jetzt auf ein weitgehend unbekanntes und neues Prinzip, um Raserei zu bekämpfen. Man setzt dabei auf das sogenannte “Actibump-System”. Entwickelt wurde dieses System von der schwedischen Firma “Edeva”. Im ersten Teil basiert dieses System auf einer klassischen Radarfalle, die die Geschwindigkeit der Fahrzeuge misst.

Neu und ungewöhnlich daran ist jedoch der zweite Teil des Actibump-System: Fährt das Fahrzeug zu schnell, senkt sich eine im Boden eingebaute Stahlplatte um etwa sechs Zentimeter. Folglich spürt der Raser einen stärkeren Schlag. Jetzt wird dem Fahrer klar, dass er wohl zu schnell unterwegs ist. Allerdings besteht für den Fahrer keine Verletzungsgefahr, da sich die Stahlplatte um nur sechs Zentimeter absenkt.

Wofür eignet sich das schwedische System?

Actibump zeigt sich als innovatives System zur Geschwindigkeitskontrolle auf Straßen. Es kommt primär in städtischen Bereichen zum Einsatz, wo die Geschwindigkeitsbegrenzungen zwischen 30 und 50 km/h liegen. Dabei lässt sich Actibump nicht nur auf öffentlichen Straßen nutzen. Auch auf Firmengeländen oder in Gewerbezonen bewährt es sich. Durch seine Effektivität trägt es maßgeblich zur Sicherheit bei. So reduziert es das Risiko von Unfällen durch überhöhte Geschwindigkeit. Besonders in Gebieten mit hohem Fußgänger- oder Fahrradverkehr entfaltet Actibump seinen vollen Nutzen. Hier verhindert es, dass Fahrzeuge die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschreiten. Auf diese Weise schützt Actibump nicht nur die Autofahrer selbst. Es sorgt auch für einen sicheren Straßenverkehr für alle Beteiligten.

Die Wirksamkeit der Technik

Tempo-30Ein vom Hersteller selbst durchgeführte Studie zeigt, dass das Actibump-System sehr wirksam und effektiv ist. Die Durchschnittsgeschwindigkeit der Fahrzeuge wurde auf der Strecke um 5,5 km/h gesenkt. Zudem wurde die Anzahl der Geschwindigkeitsverstöße massiv gesenkt. Auf der Studienstrecke überstritten vorher 75% der Fahrer das Tempolimit von 30 km/h. Unter Verwendung des Actibump-System sank dieser Wert auf nur noch 21% der Fahrer. Der Hersteller sieht sich daher bestätigt, dass das System nicht nur sehr wirksam, sondern auch verhältnismäßig ist, da nur die Raser selbst gestört werden. Alle Fahrer, die sich an die Tempolimits halten, sind nicht betroffen.

Im Gegensatz zu den herkömmlichen Tempo-30-Schwellen, kann der Verkehr flüssiger und ungestörter weiterfließen, was für weniger Lärm, Stress bei den Fahrern und Schadstoff-Emissionen sorgt. Das Actibump-System wird deshalb schon in mehreren Städten an 50 Standorten in Schweden, Deutschland und Tschechien eingesetzt. An diesen Standorten verzeichnete der Hersteller mittlerweile 80 Millionen Überfahrten. Darüber hinaus können Busse und städtische Einsatzfahrzeuge (Polizei, Feuerwehr, Rettungswagen, usw.) vom System erkannt werden, damit die Rettungskräfte im Einsatz nicht gestört werden, wenn sie schneller fahren.

Praxis Erfahrungen mit der Actibump Technik

Praxis Erfahrungen mit der Actibump TechnikAls erste Stadt Deutschlands setzte die Stadt Hanau im Süden von Hessen auf dieses System. Von der Stadt wurde eine Summe von 50.000€ bewilligt, um mit diesem System das Tempolimit von 20 km/h durchzusetzen. In der Vergangenheit waren vor allem Auto-Poser ein großes Problem in der Stadt. Poser im Auto fahren in der Regel an abends durch die Innenstädte größerer Städte, um ihre sportlichen Fahrzeuge lautstark zu präsentieren. Dabei wird nicht nur auf viel Lautstärke durch das Aufheulen der Motoren erzeugt, sondern auch oft das Tempolimit verletzt. Da dieses Problem in vielen Städten ein Problem ist, haben mehrere Städte Interesse am Actibump-System bekundet.

Zudem wird das System auf der Öresundbrücke zwischen Kopenhagen und Malmö, welche die Länder Schweden und Dänemark verbindet, eingesetzt, um dort das Tempolimit durchzusetzen, da dort viele Autofahrer vor den Mautstationen nicht ausreichend abbremsen, was Unfälle begünstigen kann.

Fazit zu Actibump – der interessanten Technik gegen Raser

Auto-Poser und Raser sind ein Problem für die Sicherheit und das Zusammenleben in Städten. Verkehrsregeln sind daher nötig und wichtig. Umso wichtiger die Durchsetzung dieser Regeln. Das Actibump-System ist ein wirksames und interessantes System, um Tempolimits konsequent durchzusetzen. Überall, wo dieses System bereits verwendet wird, hat man größtenteils positive Erfahrungen gemacht. Das System der Firma Edeva könnte daher zukünftig in vielen weiteren Städten zum Einsatz kommen, um den Verkehr effektiver zu regulieren.